Der Duft von frisch gemähtem Gras, ein Slide über den erdigen Boden und Grasflecken auf den Kleidern. Das ist Sport auf echtem Gras.

Echtes Gras wird jedoch immer öfter durch Kunstgras ersetzt und Sport wird immer häufiger auf dem harten Boden einer Sporthalle betrieben.

Kunstgras hat Vor- und Nachteile. Wir listen sie hier für Sie auf.

Auf Kunstgras anders spielen

Ein Ballspiel verläuft auf Kunstgras anders als auf echtem Gras. Durch den härteren Untergrund prallt der Ball anders ab. Er wird schneller weitergegeben und bleibt länger im Spiel. Dies erfordert eine technischere Spielweise und mehr Kraftaufwand, vergleichbar mit 11 Minuten zusätzlicher Spielzeit.

Ein trainiertes Team gleicht das aus, indem es den Ball mehr zirkulieren lässt. Ein untrainiertes Team muss sich hingegen viel mehr bewegen, um das Spiel am Laufen zu halten. Leisten, Fußgelenke und Knie werden dadurch viel mehr beansprucht.

Der Boden einer Sporthalle sowie Kunstgras sind um einiges fester und geben bei abrupten Wenden, Drehungen und Stopps weniger nach als natürliches Gras. Hierdurch wirkt mehr Kraft und Spannung auf die Muskeln ein. Die Muskeln werden durch die Spannung anfälliger für Verletzungen wie Muskelzerrungen oder Knöchelverletzungen.

Vor- und Nachteile von Kunstgras

Die Vorteile von Kunstgras gegenüber Naturgras leuchten sofort ein: kein schlammiges Spielfeld nach einem heftigen Regenschauer mehr. Keine Gruben oder Unebenheiten, an denen man sich vertreten kann.

Und der Verein freut sich, da Kunstgras wartungsfreundlich ist. Weg mit dem Rasenmäher! Hin und wieder die Kunstgrasfasern aufbürsten, das Einstreumaterial auffüllen und alle 5 Jahre das Spielfeld maschinell reinigen. Ganz einfach.

Die Nachteile haben die Spieler. Kunstgras erzeugt mehr Reibung. Bei einem ordentlichen Slide besteht ein großes Risiko auf Brand- und Schürfwunden. Dieses Problem wird bei der neuen Generation von Kunstgrasmatten bereits geringer, aber die losen Gummikörnchen und der Sand ergeben nach wie vor einen unangenehmen Untergrund für Slides.

Verletzungen durch Kunstgras

Die meisten Verletzungen entstehen durch die Umstellung vom Spielen von Naturgras auf Kunstgras oder in der Halle. Der Körper des Sportlers braucht ganze 7 Wochen, um sich dem neuen Untergrund anzupassen. Während dieses Zeitraums sind Sportler anfälliger für Verletzungen.

Der Umstand, dass Kunstgrasfelder flach und stabil sind, scheint zunächst ein Vorteil zu sein, es verursacht jedoch oft Schwierigkeiten. Der Fuß steht fester am Boden, wodurch das Risiko von Verletzungen an Sehnen, Bindegewebebändern, Knöcheln und Oberschenkelmuskeln zunimmt.

Welche körperlichen Beschwerden können zu Verletzungen werden?

Die Kräfte, die während des Gehens auf den Fuß einwirken, entsprechen 2 bis 3 Mal dem eigenen Körpergewicht. Beim Joggen sogar 5 Mal.

Unser Körper ist dafür eingerichtet, diese Kräfte aufzufangen, solange der Untergrund, auf dem wir laufen, weich ist, wie etwa Erde oder Sand.

Der harte Untergrund und die Schuhe, auf denen wir heutzutage laufen, verursachen eine Überlastung der Fußgelenke und behindern das natürliche Abrollen des Fußes. Die Folge ist eine Überpronation: Die Fußgelenke knicken nach innen und das Fußgewölbe senkt sich.

Zu den Beschwerden, die mit Überpronation zusammenhängen, gehören Fersenprobleme, Schmerzen am Fußballen, Knie- und Kreuzschmerzen.

Wie beuge ich Verletzungen vor?

Vorbeugen ist besser als heilen. Dieses Sprichwort trifft hier voll zu. Vielen Verletzungen kann nämlich einfach vorgebeugt werden.

  • Sorgen Sie für gute Kunstgrasschuhe. Dabei handelt es sich um Schuhe mit mehreren kleinen runden Noppen. Tragen Sie keine normalen Fußballschuhe mit länglichen Stollen. Kunstgrad ist härter und erzeugt mehr Grip. Mit normalen Schuhen kann man stecken bleiben. Dadurch erhöht sich das Risiko von Knöchel- und Knieverletzungen.
  • Verwenden Sie gute Einlegesohlen, die das Fußgewölbe ausreichend unterstützen und verhindern, dass der Fuß nach innen knickt. Der Einsatz von Spezialsohlen kann das Verletzungsrisiko verringern, da diese mehr Unterstützung bieten als die gewöhnlichen Sohlen in Sportschuhen.
  • Machen Sie Koordinations- und Muskelübungen, die das Knie stärken und dem Risiko von Knöchelverletzungen entgegenwirken. Starten Sie diese Übungen schon geraume Zeit bevor Sie mit dem Training auf Kunstgras oder in der Halle beginnen.